Veröffentlicht in Metropola

2. Die Eintönigkeit der Maschine

Die Eintönigkeit war allumfassend. Graues Metall vor ihm, nur wenige Handbreit von seinem Gesicht entfernt. Graues Metall hielt seinen ruhenden Körper. Und graues Metall war alles, was Xenon sehen konnte.

Auf einmal gab es ein schrilles Piepsen, dass sich in seinen Gehörgang gefressen hätte, wäre dieser aus Fleisch gewesen wie bei einem Menschen. Erleichtert darüber aus seiner Langeweile geweckt worden zu sein, öffnete Xenon die angekommene Nachricht.

Ein quäkende Stimme verkündete: „Dr. Theopilus Emanuel Schmidt, Sie werden gebraucht. Bewegen Sie sich sofort zum Museum für magische Geschichte und melden Sie sich bei Jennis Helfer.“

Mit einem weiteren schrillen Piepen endete die Nachricht. Xenon seufzte. Er wollte nicht. Warum vergaß man ihn nicht einfach hier unten? Dann müsste er sich nie wieder bewegen. Dann aber wallten die Schuldgefühle wieder auf und er erinnerte sich, warum er gehorchen musste. Er hatte große Zerstörung und viele Tote zu verantworten. Er musste seine Schuld gegenüber Metropola begleichen.

Xenon drückte einen Knopf nahe seiner rechten Hand. Mit einem Zischen wurde er von seiner Ruhekammer direkt auf die Straße in den strömenden Regen gesetzt.

Das Museum für magische Geschichte also. Dunkel erinnerte der Doktor des Maschinenbaus sich, dass er dort schon einmal gearbeitet hatte. Doch diese grauen Erinnerungen gingen unter in dem steten Strom schillernder Datenströme, die stets auf ihn einprasselten. Und die ihm mehr Informationen über seine Umgebung gaben, als es einem Menschen möglich gewesen wäre zu erfassen.

Eine schwarze Limousine fuhr vorbei und ein Schwall schmutziges Wasser ergoss sich über seine Schuhe. Dann loggte er das Museum für magische Geschichte als Ziel ein und seine maschinenbetriebenen Beine trugen ihn so schnell dorthin, dass eine Schneise im Regen entstand.

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